Leise und abgasfrei unterwegs

GO! Hamburg erweitert die E-Fahrzeug-Flotte

Es ist nur ein kleiner Schalter am Armaturenbrett. Dennoch ist das Bauteil in den jüngsten Fahrzeugen von GO! Hamburg von großer Bedeutung. Es sorgt nämlich dafür, dass die Nissan e-NV200 ein künstliches Fahrgeräusch aussenden und auf diese Weise überhaupt von Fußgängern und Radfahrern wahrgenommen werden. Normalerweise sind die Neuzugänge in der Flotte nämlich nahezu lautlos unterwegs. Kein Wunder, handelt es sich bei ihnen doch um Elektroautos.


Mit einem Ladevolumen von mehr als vier Kubikmetern und einer Nutzlast von gut 660 Kilogramm ist der Nissan-Kastenwagen etwas größer als der bereits seit rund drei Jahren bei GO! Hamburg eingesetzte Elektro-Kangoo von Renault. Vor allem aber ist er dank seiner Abmessungen und nicht zuletzt aufgrund der tatsächlich erzielbaren Reichweite von ca. 280 Kilometern bestens für den Stadtverkehr geeignet.

Entsprechend werden die Ende Mai übernommenen E-Fahrzeuge vorrangig für Fahrten innerhalb des Hamburger Stadtgebiets genutzt; gelegentlich kommen sie aber auch im Umland, beispielsweise nach Norderstedt, zum Einsatz.

Mit 40 Kilowattstunden (kWh) ist die Kapazität der Akkus so groß, dass die e-NV200 morgens im Import und nachmittags im Export eingesetzt werden können, ohne zwischendurch an die eigens installierten Steckdosen zu müssen – auch wenn sie grundsätzlich schnellladefähig sind.


Mario Wiescher, der als Bereichsleiter City und Kurier den Einsatz der Fahrzeuge von GO! Hamburg koordiniert, blickt zufrieden auf die ersten Einsatzwochen zurück. Natürlich ist es noch zu früh für ein Fazit, aber er ist überzeugt, dass sich neben den geringeren „Spritkosten“ der E-Autos auf lange Sicht auch reduzierte Aufwendungen für die Wartung positiv bemerkbar machen werden.


Von den drei Fahrern, die die Nissans aktuell bewegen, gibt es ebenfalls ausschließlich positive Rückmeldungen. Zumal sie sich über gesteigerte Aufmerksamkeit freuen dürfen: Kunden, aber auch Passanten sprechen sie immer wieder auf das nicht zu übersehende „e mobil“-Symbol und die geringe Geräuschentwicklung an.


Die Emissionsfreiheit hat in der Hansestadt aber auch ganz handfeste Vorteile: „Wir wollen natürlich zum einen der Umwelt etwas Gutes tun, zum anderen den drohenden, völlig unsinnigen Straßensperrungen für Diesel-Autos in Altona begegnen“, erläutert Stationsleiterin Valeska Breyer-Singh die Motivation für die Anschaffung der beiden Nissan-Kastenwagen.
 

Wenn sich die gegenwärtig sehr positiven Erfahrungen in den kommenden Monaten bestätigen, ist nicht ausgeschlossen, dass die E-Auto-Flotte weiter wächst. Und selbstverständlich schauen die Verantwortlichen bei GO! Hamburg auch über den Tellerrand und beobachten genau, welche Erfahrungen andere Stationen und der Wettbewerb mit – möglicherweise sogar größeren – elektrisch betriebenen Fahrzeugen machen.

 

Achim Figgen